Elektrosmog ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für elektrische und magnetische Felder sowie elektromagnetische Wellen, die zwangsläufig durch die Nutzung von Elektrizität und aktuelle Kommunikationstechnik entstehen. Hoch- und Niederfrequenz haben unterschiedliche “Verursacher” und Ausbreitungseigenschaften.
Im niederfrequenten Bereich geht „Elektrosmog“ von allen Geräten und Elektroleitungen im Haushalt aus: von jeder herkömmlichen Stromleitung, Steckdose und Stromkabeln. Die Wirkung von niederfrequenten Wechselfeldern am Schlafplatz wird unterschätzt. Durch aktive Stromleitungen im Kopfbereich, Nachttischlampen, Radiowecker und sonstige Geräte ist der baubiologische Richtwert oft um ein Vielfaches überschritten. Auch durch in Reichweite gelegene Funkmasten, Bluetooth, WLAN, schnurlose Telefone, Radaranlagen bei Flughäfen etc. kann es zu höheren Werten bei elektromagnetischen Wellen im hochfrequenten Bereich kommen.
Über wenige Umweltthemen wird so kontrovers diskutiert, wie über die Auswirkungen elektrischer und magnetischer Wechselfelder bzw. hochfrequenter Strahlung auf den Menschen. Die Einen sprechen von unbegründeter Panikmache, die anderen von bewusster Verharmlosung. Dabei geht die sachliche Diskussion heute weniger um die Frage, ob überhaupt eine biologische Wirkung vorhanden ist, sondern vielmehr darum welche Feldstärken, Frequenzen und Belastungsdauern negative Effekte erwarten lassen.
Aufgrund der rasanten, technischen Entwicklung liegen bei der Einführung einer Technologie nur selten ausreichende Studien und wissenschaftlich abgesicherte Informationen vor, die eine umfassende Risikobewertung ermöglichen. Die wissenschaftliche Überprüfung möglicher Risiken ‘hängt’ der Anwendung oft um Jahre hinterher. Deshalb sollte jeder selbst auf sich und sein Umfeld (Partner, Familie, Mitarbeiter usw.) achten, denn Vermeidung und Prävention sind der beste Schutz.
Grenzwerte sind Höchstwerte, die der Gesetzgeber in der 26. Bundesimmisionsschutz-Verordnung (BImSchV) vorgegeben hat und erst ab 1.000 Volt gelten. Für Arbeitsbereiche gelten Sonderregelungen, die durch die Berufsgenossenschaften definiert werden. Aber: Bei der Festlegung der Grenzwerte wurde nur die thermische Wirkung auf den Körper berücksichtigt. Biologische Effekte, die bereits bei wesentlich geringeren Dosen eintreten können, bleiben unbeachtet.
Baubiologische Richtwerte sind Vorsorgewerte, die auch biologische Auswirkungen auf den menschlichen Organismus berücksichtigen und auf dem aktuellen baubiologischen Erfahrungs- und Wissensstand beruhen. Darüber hinaus werden auch wissenschaftliche Studien und andere Empfehlungen zur Bewertung herangezogen.
Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte sind tausendfach (und mehr) höher als die aktuellen baubiologischen Richtwerte. Für die baubiologische Messtechnik steht der Vorsorgegedanke daher im Vordergrund. Die Grenzwerte richten sich in der Regel nach 40-jährigen gesunden Menschen. Die baubiologischen Richtwerte erfassen jedoch Kinder, Kranke und ältere Menschen mit.
Zwischen diesen Grenz- und Richtwerten liegen verschiedene in Studien beobachtete Effekte und auch zum Teil niedrigere Empfehlungen in anderen Ländern.
Die Ergebnisse verschiedenster Studien zeigen, dass sich jeder selbst vor den möglichen Folgen von beispielsweise Mobilfunkstrahlung schützen sollte, um auf der sicheren Seite zu sein. Deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll, so viele Belastungsmomente wie möglich im häuslichen Umfeld zu minimieren. Speziell am Schlafplatz, an dem sich der Körper von verschiedensten Stressfaktoren erholen soll und an dem wir fast ein Drittel unseres Lebens verbringen, sollte ein Umfeld geschaffen werden, welches möglichst “stressfrei” für unseren Körper ist.